Angehörige
Für Angehörige ist es sehr tragisch, wenn ein Mensch, den sie lieben, einer Sucht verfällt. Denn es ist schlimm, zu sehen, wie sich ein Mensch zugrunde richtet. Viele Angehörige haben die Sucht ihrer geliebten Menschen über Jahre hin ertragen – ohne irgendeine Besserung der Verhältnisse. Doch auch hier gilt: Sucht ist eine Einbahnstraße und wird von allein nicht besser. Deswegen gibt es auch für Angehörige zahlreiche Angebote, um Hilfe zu erhalten.
Grundsätzlich stehen sowohl die professionelle Suchthilfe als auch die Sucht-Selbsthilfe Angehörigen offen. Manche Selbsthilfegruppen sind für Angehörige allerdings weniger geeignet oder sie lehnen es ab, Angehörige zu ihren Gruppenabenden zu begrüßen. Aus verschiedenen Gründen. Es gibt aber andererseits auch Selbsthilfegruppen, die ausschließlich Angehörigen vorbehalten sind. Das Angebot ist regional sehr unterschiedlich. Informationen hierzu gibt es bei den Sucht-Beratungsstellen, Selbsthilfe-Verbänden und Selbsthilfe-Kontaktstellen.
Hier finden Sie Informationen für Angehörige suchtkranker Menschen:
Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen
Tipps für Angehörige Alkoholkranker
Selbsthilfegruppen für Angehörige
Besonders wichtig ist Angehörigenarbeit, wenn es um Kinder geht, „da das Transmissionsrisiko dieser Kinder im biografischen Verlauf eine psychische Erkrankung und insbesondere eine Substanzabhängigkeit zu entwickeln, im Vergleich zur allgemeinen Alterskohorte um 30 – 40 % erhöht ist.“ (1*)
Wir müssen deswegen bei der Angehörigenarbeit immer auch auf die Kinder schauen: Können Sie angemessen versorgt werden? Besteht die Gefahr, dass die Kinder versehentlich Substanzen konsumieren? Werden sie vernachlässigt, misshandelt oder leiden sie seelisch?
Weiterführende Informationen dazu finden Sie auf der Kinderschutz-Website von NACOA.
(1*) Helsper, Niklas, u.a. (2019): Wissen schaffen für den Ausbau der kooperativen Versorgung von suchtbelasteten Familien. In: Bundesgemeinschaft Kinder- und Jugendschutz e.V. (Hrsg.): Blickpunkt Kinder- und Jugendschutz, Bd. 4. Kinder suchtkranker und psychisch kranker Eltern. Eine Sammlung von Beiträgen aus Wissenschaft und Praxis. Berlin: Eigenverlag. S. 79 – 107