AlkoholJob

Bodenständige haben es grundsätzlich schwer im Universum

Alko­hol am Arbeits­platz ist noch immer ein Pro­blem. Auch wenn die Bier­au­to­ma­ten längst aus den Kan­ti­nen ver­schwun­den sind und auch wenn das Bier zum Früh­stück selbst auf dem Bau schon längst ver­pönt ist: Trotz­dem gibt es noch immer vie­le Men­schen, die wäh­rend der Arbeit unter Alko­hol­ein­fluss ste­hen – und sei es „nur“ wegen des Rest­al­ko­hols des vori­gen Tages.

Es gibt einen wich­ti­gen Zusam­men­hang zwi­schen Arbeit und Kon­sum. Und zwar steigt der Kon­sum, je belas­ten­der die Arbeit sich für den ein­zel­nen Men­schen anfühlt. Denn was für man­che Men­schen kaum aus­zu­hal­ten ist, kann unter Umstän­den für ande­re Men­schen nur eine gerin­ge Belas­tung dar­stel­len oder viel­leicht sogar das Gegen­teil.

Die Kunst ist nun, her­aus­zu­fin­den, was für einen selbst am bes­ten ist. Was belas­tend ist. Und was nicht. Im Prin­zip ist dies das gan­ze Geheim­nis erfolg­rei­cher Sucht­hil­fe. Denn eine zufrie­de­ne Abs­ti­nenz kann viel bes­ser erreicht wer­den, wenn der Mensch, der sie anstrebt, nicht dau­er­haft im nega­ti­ven Sin­ne gestresst ist. Natür­lich wer­den sich nicht alle Wid­rig­kei­ten des Lebens ver­mei­den las­sen, aber das ist für eine zufrie­de­ne Abs­ti­nenz auch gar nicht not­wen­dig: Wenn nur eini­ge Berei­che im Leben gut lau­fen, ist genug Zeit und Ener­gie übrig, um an den ande­ren Berei­chen arbei­ten zu kön­nen. So wie ein Artist im Zir­kus, der auf lan­gen Stä­ben Tel­ler jon­gliert: – Wenn mal einer sei­ner Tel­ler her­un­ter­fällt, bleibt er ruhig und gelas­sen, balan­ciert einen sei­ner Stä­be auf die Nasen­spit­ze und hat so eine Hand frei, um fan­gen zu kön­nen, wenn er den her­un­ter­ge­fal­le­nen Tel­ler wie­der vom Boden mit der Hacke nach oben kickt.

Foto von Desi­ray Green auf Uns­plash

So, oder ähn­lich anspruchs­voll funk­tio­niert das auch mit den ver­schie­de­nen Berei­chen des Lebens und der Abs­ti­nenz: Wenn Part­ner­schaft und Freun­des­kreis in Ord­nung sind, kann man gelas­se­ner über Pro­ble­me hin­weg­se­hen, die viel­leicht am Arbeits­platz bestehen. Oder umge­kehrt.
Mit an Sicher­heit gren­zen­der Wahr­schein­lich­keit zum Schei­tern ver­ur­teilt ist aller­dings das Kon­su­mie­ren, um die Pro­ble­me auf der Arbeit oder im Pri­vat­le­ben zu bewäl­ti­gen.

Auch wenn Pro­gno­sen für die Zukunft stets schwie­rig sind, ist das eine von sehr vie­len Men­schen in Selbst­er­pro­bun­gen wie­der und wie­der erwie­se­ne Tat­sa­che. Und der Bene­fit beim Besuch von Selbst­hil­fe­grup­pen ist, dass sol­ches Fach­wis­sen unter den Besu­chern aus­ge­tauscht wer­den kann. Denn manch­mal kann man eine Sache hun­dert­mal gehört und ver­stan­den haben, bis man auf die Per­son trifft, die den Sach­ver­halt auch dem Her­zen und dem Bauch zugän­gig macht. Unter Umstän­den kön­nen auf die­se Wei­se sogar ein paar Selbst­er­pro­bun­gen ver­hin­dert wer­den.

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