Sucht

Sucht hat paradoxe Züge

Am Anfang bedeu­tet der Kon­sum meis­tens Spaß. Doch je mehr kon­su­miert wird, des­to erns­ter wird die Lage.

Wenn es dann so weit ist, dass Füh­rer­schein, Arbeits­platz und Fami­lie durch die Sucht bedroht sind, hat es meis­tens schon lan­ge auf­ge­hört, Spaß zu machen.

Doch oft kön­nen abhän­gi­ge Men­schen sich das lan­ge nicht ein­ge­ste­hen. Und es ist ja auch tat­säch­lich eine ziem­lich bit­te­re Pil­le, die es da zu schlu­cken gilt: also, wenn ein Mensch sich ein­ge­ste­hen muss, dass er oder sie sucht­krank ist.

Doch wie das mit den bit­te­ren Pil­len in der Medi­zin nicht sel­ten der Fall ist, wir­ken sie län­ger, als man sie schmeckt und eben­so ist das Ein­ge­ständ­nis einer Sucht­er­kran­kung nicht auf Dau­er eine unan­ge­neh­me Ange­le­gen­heit. Mit der Zeit wird es bes­ser und die Pro­ble­me des frü­he­ren Lebens kön­nen sys­te­ma­tisch ange­gan­gen und gelöst wer­den, auch wenn die Betrof­fe­nen selbst das am Anfang noch meis­tens für unmög­lich hal­ten.

Denn – und auch das ist ein Para­do­xon der Sucht: Zu Beginn der Abs­ti­nenz befürch­ten vie­le Men­schen noch, dass Ihnen durch Sucht­hil­fe und The­ra­pie etwas vom Leben genom­men wird. Doch tat­säch­lich ist es sehr oft genau umge­kehrt:

Im Nach­hin­ein ist die Befrei­ung von der Sucht meis­tens ein rie­si­ges Geschenk.
Ein Geschenk, des­sen Aus­maß und Aus­wir­kung sich sucht­kran­ke Men­schen am Anfang ihres Weges noch nicht ein­mal im Ansatz vor­stel­len kön­nen.

Foto von Adi­tya Saxe­na auf Uns­plash

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